G20+-Länder spielen Schlüsselrolle bei Erreichung des globalen Ziels für erneuerbare Energien bis 2030

Newsletter

Available translations

Neue Daten und Empfehlungen der IRENA an die Politik zeigen die Prioritäten für 2025 auf, damit das 1,5 C-Ziel greifbar bleibt

Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate / Berlin, Deutschland, 18. März 2025 – Um das globale Ziel einer Verdreifachung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen, müssten die weltweit größten Verursacher von CO2-Emissionen in den G20-Staaten und darüber hinaus ihren jährlichen Kapazitätszuwachs erneuerbarer Energien bis 2030 mehr als verdoppeln.

Die Fortschritte bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück und sind ungleich auf einige wenige Volkswirtschaften verteilt, wie aus den Daten hervorgeht, die von der IRENA in ihrer Funktion als Überwachungsagentur veröffentlicht wurden. In dieser Eigenschaft obliegt ihr die Überwachung des Fortschritts bei der Umsetzung des auf der COP28 in Dubai erzielten VAE-Konsenses. Das Ziel für 2030 ist ein wesentlicher Faktor, um den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,5°C zu begrenzen.

Die heute im Rahmen des Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) veröffentlichten neuen Daten und Empfehlungen der Agentur an die Politik befassen sich mit den wichtigsten Leistungsindikatoren für den Meilenstein 2030 und bewerten die Fortschritte auf dem Weg zum 1,5°C-Ziel in den G20, einschließlich der Europäischen Union. Auf die G20-Staaten entfallen 80 % des weltweiten Energieverbrauchs und sie tragen zu über 80 % der weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen bei.

Die neuen Daten analysieren auch den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien und die Lücke, die es für das globale Ziel der Verdreifachung zu schließen gilt, und zwar nicht nur in den G20, sondern auch in 15 Ländern Asiens und Mittelamerikas*. Diese G20+-Länder müssten bis 2030 für 80 % der gesamten installierten Leistung erneuerbarer Energien aufkommen.

Laut den Daten müsste nach dem 1,5°C-Szenario der IRENA die installierte Leistung erneuerbarer Energien bis 2030 in den G20-Staaten von derzeit 3,4 TW auf 9,4 TW und in den G20+-Staaten von 3,5 TW auf 9,7 TW steigen, was dem Großteil der installierten Leistung erneuerbarer Energien entspricht, um das globale Ziel von 11,2 TW bis 2030 zu erreichen.

„Alles hängt vom Fortschritt in den G20 und anderen Ländern ab“, so Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA. „Die größten Volkswirtschaften der Welt spielen eine Schlüsselrolle bei der Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030. Aus den Daten der IRENA geht klar hervor, dass erneuerbare Energien nahezu 90 % des weltweiten Kapazitätszuwachses ausmachten – ein historischer Meilenstein für die erneuerbaren Energien. Um das globale Ziel zu erreichen, muss jedoch ein ausgewogener Fortschritt in mehreren Ländern und Regionen stattfinden. Das 1,5°C-Ziel erfordert mehr Ehrgeiz und mehr Maßnahmen in den G20+-Ländern.“

La Camera weiter: „Wir müssen erneuerbare Energien systematisch in die nächste Runde der nationalen Klimapläne integrieren. Mit der Verbesserung ihrer NDC 3.0 und beschleunigten Maßnahmen im Jahr 2025 können die G20+ Verantwortung übernehmen und die dringend benötigten CO2-Emissionssenkungen durch erneuerbare Energien erreichen.

Von den bisher vorgelegten 13 NDC sehen jedoch nur fünf Kapazitätsziele für erneuerbare Energien bis 2030 vor. Die Regional Energy Transition Outlooks der IRENA, die derzeit erstellt werden, liefern einen Beitrag zur Verbesserung der NDC-Zielvorgaben. Ich fordere die Länder nachdrücklich dazu auf, Fahrpläne für erneuerbare Energien in Abstimmung mit dem 1,5°C-Ziel auszuarbeiten, die solide Investitionspläne zur Gewinnung und Mobilisierung von Finanzmitteln in der nötigen Größenordnung umfassen.“

Die jährlichen Investitionen in Stromerzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien betrugen im Jahr 2023 in den G20-Staaten 547 Mrd. USD, was bereits ein bedeutender Schritt vorwärts ist. Um jedoch die weltweite Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen, müssen sich die durchschnittlichen jährlichen Investitionen in den G20+-Ländern aus dem Zeitraum 2024 bis 2023 auf über 1080 Mrd. USD verdoppeln, was eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Akteuren des Privatsektors, multilateralen Organisationen, Ländern und Regionen erfordert.

Heute spricht die IRENA auch zusätzliche Empfehlungen zu vorrangigen Maßnahmen für das Jahr 2025 aus. Ausgewählte Indikatoren und ihre globalen Zielwerte für 2030 spiegeln eine Kombination aus Durchführungsfaktoren zur Unterstützung des globalen Verdreifachungsziels wider:

  1. Elektrifizierung von Endverbrauchssektoren wie Verkehr, Heizung und Kühlung zur Erhöhung des Anteils der Elektrizität am gesamten Endenergieverbrauch um das 1,4-Fache im Vergleich zu 2023.
  2. Direkte Nutzung erneuerbarer Energien in Endverbrauchssektoren wie vermehrte Nutzung nachhaltiger Biokraftstoffe in der Schiff- und Luftfahrt. Hierfür sind gezielte Investitionen und politische Interventionen erforderlich.
  3. Die Energieeffizienz muss sich verdoppeln und sauberer Wasserstoff und seine Derivate sowie andere saubere Technologien sollten entwickelt werden. Hierfür sind weitere technologische Fortschritte nötig.

Nähere Informationen zum 1,5°C-Szenario von IRENA und zu leistungsbasierten Bewertungen der Energiewende: https://www.irena.org/Energy-Transition/Outlook


* Diese 15 Länder sind Malaysia, die Philippinen, Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos, Myanmar, Singapur, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama und Belize.